• 20140527_001steinbach.jpg
  • 20140527_002steinbach.jpg
  • 20140527_003eschborn.jpg
  • 20140527_004eschborn.jpg
  • 20140527_005bad_soden.jpg
  • 20140527_006bad_soden.jpg
  • 20140527_007bad_soden.jpg
  • 20140527_008bad_soden.jpg
  • 20140527_009bad_soden.jpg
  • 20140527_010bad_soden.jpg
  • 20140527_011bad_soden.jpg
  • 20140527_012bad_soden.jpg
  • 20140527_013bad_soden.jpg
  • 20140527_014bad_soden.jpg
  • 20140527_015bad_soden.jpg
  • 20140527_016bad_soden.jpg
  • 20140527_017bad_soden.jpg
  • 20140527_018bad_soden.jpg
  • 20140527_019bad_soden.jpg
  • 20140527_020bad_soden.jpg
  • 20140527_021bad_soden.jpg
  • 20140527_022bad_soden.jpg
  • 20140527_023bad_soden.jpg
  • 20140527_024mammolshain.jpg
  • 20140527_025mammolshain.jpg
  • 20140527_026mammolshain.jpg
  • 20140527_027kronberg.jpg
  • 20140527_028kronberg.jpg
  • 20140527_029kronberg.jpg
  • 20140527_030kronberg.jpg
  • 20140527_031kronberg.jpg
  • 20140527_032kronberg.jpg
  • 20140527_033kronberg.jpg
  • 20140527_034kronberg.jpg
  • 20140527_035kronberg.jpg
  • 20140527_036kronberg.jpg
  • 20140527_037kronberg.jpg
  • 20140527_038kronberg.jpg

Die Guttempler in Oberursel haben mich im Hotel zum Schwanen in Steinbach untergebracht, was mein letzter Hotelaufenthalt der Friedensfahrt sein wird. Das Frühstück ist reichhaltig und wird von mir zum Brunch ausgedehnt, denn für die nur 14 Kilometer lange Etappe nach Bad Soden muss ich nicht früh starten, um das Ziel um 17 Uhr zu erreichen.

Begrüßung in Bad Soden

Als ich kurz nach elf starte, ist gerade Regenpause. Die Wolkensuppe lässt Frankfurts Skyline verschwinden, nur schemenhaft lassen sich die Hochhäuser noch erahnen. Bald darauf trifft in Eschborn, der ersten mir bekannten Stadt mit maltesischem Partnerort, eine neue Regenfront ein und erwischt mich voll. Diese Sorte Regen erinnert mich an Südschweden, das ich immer noch nicht kennengelernt habe, weil mich dort bisher jedes Mal ein Unwetter vertrieb. Als ich kurz nach zwölf in Bad Soden eintreffe, trieft alles an mir und ich stelle mich erst einmal vor einen Discounter zum Austropfen. Niemand will von mir eine Obdachlosenzeitung erwerben, aber alle sehen mich so mitleidig an, dass es sich gelohnt hätte, welche dabei zu haben.

Im nächsten Supermarkt gibt es einen Bäcker mit Café, wo ich die nächste Trockungsphase einleite. Als nach zwei Stunden die zur eigentlich vorgesehenen Abfahrtszeit bestellte Sonne hervorkommt, kann ich dem im Regen ignorierten Ortsschild doch noch einen Besuch abstatten und anschließend den Ort erkunden. Auch hier gibt es übelriechendes Wasser aus Quellen, die nicht zum Trinken verleiten sowie ein Hundertwasserhaus.

Auf dem Vorplatz des Guttempler-Clubhauses leite ich Phase drei meiner Trocknung in meinem Campingstuhl ein, die mit dem Auftauchen von Rolf Brand jäh endet, der etwas enttäuscht feststellt, dass ich ja bereits angekommen sei und er um sein Zieleinlauffoto gebracht wäre. Nach und nach trudeln weitere Guttempler aus insgesamt fünf Gemeinschaften der Umgebung ein, und nachdem Pressefotograf und Reporterin ihre Aufgaben erledigt haben, werde ich von Hans-Anton Kilb willkommen geheißen.

Im gleichen Haus betreibt die von Guttemplern 1978 gegründete Arbeitsgemeinschaft gegen Suchtgefahren (ags) eine professionell besetzte Beratungsstelle, die sich für die Vernetzung im Sinne des Suchthilfeprojekts CNN anbietet. Rolf ist inzwischen Leiter dieses Vereins, dem vor ihm Hans-Anton vorsaß. Über die Diskussion dieser Zusammenarbeit kommen wir wieder auf ein Thema, das mir unterschwellig auf meiner Fahrt immer wieder mal begegnete: die mangelnde Zusammenarbeit von Guttemplern in einem Ort oder Kreis.

Gar zu gern werden Jahrzehnte alte Streitereien um Nichtigkeiten oder vermeintliche Wichtigkeiten gehegt und gepflegt und neue Mitglieder erfahren über ihre Vereinskollegen, die bei Guttemplern sogar »Geschwister« genannt werden, nur: »Mit denen wollen wir nix zu tun haben.« Das erinnert mich oft an eine Filmszene aus Monty Pythons »Das Leben des Brian«, in der Brian den Anführer einer judäischen Widerstandsgruppe gegen die römische Besetzung fragt: »Seid ihr von der Judäischen Volksfront?«. Worauf der Angesprochene verächtlich schnaubt. »Judäische Volksfront, pah! Wir sind die Volksfront von Judäa!«

Darum bringe ich hier gern einmal einen Satz unter, den sich die geneigten Leser zu Herzen führen mögen: Unser Gegner ist das Alkoholkapital und nicht die Nachbar-Gemeinschaft. Morgen geht die Fahrt von Kronberg im Taunus, wo ich zu Ulrike Mann meine letzten 100 Höhenmeter dieser Tour hinauf gefahren bin, zur vorletzten Friedensfahrt-Etappe wieder zurück nach Frankfurt.

contentmap_plugin