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Die Guttempler-Friedensfahrt 2016 hat ihr Ziel in Bremerhaven erreicht.

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Der Guttempler-Kongress in Bremerhaven war zwar Ziel der Friedensfahrt – der Weserradweg ist dort jedoch noch nicht zu Ende. Er folgt noch der Außenweser in die Nordsee bis Cuxhaven. Unvollendete Werke sind unbefriedigend, darum setze ich die Fahrt nach der letzten Guttempler-Sitzung des Kongresses fort. Der Weg führt in Bremerhaven durchs Hafengebiet und entlang des Container-Terminals nach Wremen. Zwölf aufgestapelte Container bieten einen idealen Aussichtspunkt über das gesamte weitläufige Areal.

Mein Bruder Olli ist heute weiterer Friedensfahrer und sein Domizil ist zugleich unser Startpunkt. Das Wetter ist wie erwartet feinjustiert auf Sonne und auch der Gegenwind konnte gemäßigt werden. Wir fahren bis zur Fähre in Farge, dem nördlichsten Stadtteil Bremens an der Unterweser und setzen dort in die Gemeinde Weserdeich über, durch die der Weser-Radweg führt.

Nach dem gestrigen windstillen Sonnentag hat sich das Wetter neu orientiert, nicht zuletzt um über Bremerhaven am kommenden Wochenende die Sonne strahlen zu lassen. Dabei gibt es Reibungsverluste und heute streicht ein Regenband übers Land. Für Norddeutsche heißt das, es frischt nur ein wenig auf, so dass ich mein Gepäck mit Regenschutz versehe und Richtung Norden aufbreche, während andere Radler noch im Hotel die Wetterentwicklung abwarten wollen. Der Weserradweg führt über Verden im Halbkreis 40 Kilometer lang zum 20 Kilometer entfernten Thedinghausen – die sich aufzwingende Abkürzung wähle ich sofort und unbesehen.

Früher Nebel lichtet sich allmählich über der Weser, je höher die Sonne am Horizont aufsteigt. Am dritten Tag nähere ich mich dem Tagesrhythmus der Friedensfahrt von 2014 an. Das ausladende Buffet im Hotel FairSchlafen verführt jedoch zu längerem Verweilen am Frühstückstisch. Doch dann breche ich auf und erlebe die Überführung des Mittellandkanals über die Weser nebst Schachtschleuse zum ersten Mal in der Morgensonne. Der Radweg führt bis kurz vor Petershagen unmittelbar am Ufer entlang, so dicht, dass eigens Verkehrsschilder (»Fahrräder hier baden«) entwickelt wurden, um auf die möglichen Gefahren aufmerksam zu machen.

Frühmorgens schrecke ich hoch, leuchtender Bildschirm und leises Rauschen des Laptops erinnern mich daran, dass ich vor dem Schreiben des Reiseberichts eben noch kurz ruhen wollte. Das ist dann offenbar doch länger geworden, was nicht zuletzt auch dem Umstand geschuldet ist, dass ich in der Nacht zuvor »mal eben« der Website des Göttinger Betreuungsvereins Shelter die längst überfällige Aktualisierung ihres Content-Management-Systems Joomla gegönnt hatte. Nachdem der erste Friedensfahrttag ausreichend dokumentiert ist, breche ich nach dem Frühstück auf und verlasse die Weserterrassen gen Norden – wobei flussabwärts die treffendere Beschreibung wäre, da die Weserwindungen alle möglichen Himmelsrichtungen auf der kommenden Etappe ermöglichen werden.

Am Weserstein in Hann. Münden beginnt unsere diesjährige Guttempler-Friedensfahrt mit Ziel Guttempler-Kongress in Bremerhaven. Leider hat der zweite Anreisende ein untaugliches Fahrgerät dabei, mit dem die Strecke nur unter allergrößten Anstrengungen zu bewältigen wäre. So reicht es aber immerhin noch zum Fototermin mit Manfred Nikoalai, dem früheren Vorsitzenden der damaligen Guttempler-Jugend von 1973 bis 1978, jener Zeit also in der ich das Radfahren gerade erlernt hatte.