Kalte Brise, aber Sonnenschein begrüßte die 16 Starthelfer, die sich an der dänischen Grenze nach Kruså versammelt hatten, um den Friedensfahrern Christian Bölckow und Frank Lindemann den Weg nach Flensburg ins Guttemplerhaus zu zeigen. Schleswig-Holsteins Landesvorsitzender Hans-Jürgen Kain war sogar selbst mit seinem Rad dabei, FORUT-Aktivisten Ulrike und Dietmar Klahn aus dem niedersächsischen Lüneburg wie auch Guttempler aus Rendsburg, Mildstedt und Nortorf wurden gesichtet.

Friedensfahrt-Start am 23. März 2014 an der dänischen Grenze

Ganz anders als 1978 sieht das Fahrrad für die Guttempler-Friedensfahrt 2014 aus. Es war zwar schwierig, Wimpel ohne Piraten oder rosa Katzen zu erstehen, aber schließlich bin ich doch fündig geworden. Fahrrad-Fachhändler Borchmann in Dannenberg hat alle verschlissenen Teile durch neue ersetzt und mir einen geteilten Reserveschlauch mitgegeben, den man ohne das Rad aus der Nabe entfernen zu müssen, einsetzen können soll. Trotzdem möchte ich das nie ausprobieren müssen. Nun werde ich gleich – unter Zuhilfenahme der Bahn – mich auf den Weg nach Hochdonn in Dithmarschen an den Nord-Ostsee-Kanal begeben.

Friedensfahrt-Fahrrad ist startklar

Zwei Tage vor dem Start der Guttempler-Friedensfahrt krame ich in den Erinnerungen vergangener Fahrten – zum einen um nichts Lebenswichtiges zu vergessen einzupacken – zum anderen auf die Vorfreude, wem ich auf dieser Fahrt wohl (wieder) begegnen werde. Meine erste längere Radtour plante ich mit der niedersächsischen Guttempler-Jugend, eine Rundfahrt durch Niedersachsen und Ostwestfalen, Start und Ziel in Osterholz-Scharmbeck bei Bremen, bei der mich auch meine Geschwister Kirsten und Matthias begleiteten.

Fahrrad zur Radtour 1978 mit der DGJ-Niedersachsen

1978: Bremen – Osnabrück – Bielefeld – Steinhuder Meer – Bremen

Das internationale Sommerlager zum IOGT-Weltkongress in Amsterdam war gerade vorbei und nun galt es noch die zwei letzten Sommerferienwochen zu nutzen. Dazu boten sich Zelte an, die – wie auch so manches Fahrrad – bei Taschengeldbudget eher im unteren Qualitätsbereich zu finden und darum einem nächtlichen Sturzregen in Bielefeld auch nicht mehr gewachsen waren. Zum Glück zelteten wir dort im Hüllinghorstschen Garten und konnten darum in die Zimmer ihrer erschrockenen Kinder flüchten.

Große Unterstützung erfuhr die Tour durch die erwachsenen Guttempler, unsere »Oldies«, die bei der Besorgung von Quartieren halfen und zum leiblichen Wohl beitrugen.