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Monty Pythons »Bicycle Repair Man« ist gerade nicht zur Stelle, darum ist heute Vormittag die Wartung des treuen Reisegefährts meine Aufgabe. Gestern habe ich bei einem örtlichen Fahrradhändler neue Bremsbacken erstanden, doch bevor ich sie anbringe, kann das ganze Rad erst einmal eine Säuberung vertragen. Kurz vor Zwei bin ich abfahrbereit und pünktlich dazu setzt auch wieder einer der heute gehäuft auftretenden Regenschauer ein. Den heftigeren Teil davon warte ich noch ab, bevor ich mich auf den Weg zur Guttempler-Suchtfachklinik Mahlertshof mache, von wo aus die heutige Etappe startet.

 Ankunft der Friedensfahrt in der Fachklinik Schloss Mackenzell

Zum zweiten Mal fahre ich jetzt den Weg zur Klinik hinauf und ich bin sicher, führe ich ihn täglich, würde ich irgendwann auch Eisen essen können. Oben treffe ich zeitgleich mit Manfred Nikolai ein, der heute aus Kassel herangefahren ist, um mich auf dieser Strecke zu begleiten. Von 1974 bis 1978 war er Vorsitzender der Guttempler-Jugend, deren Zentrale sich damals in Göttingen befand, wo ich meinen Zivildienst verrichtete. Mit ihm erreichten wir die unabhängige Selbstverwaltung der Jugendorganisation der Guttempler, für die ich dann fortan bis 1985 als Geschäftsführer tätig war. Zuletzt waren wir beide mit zwei weiteren Freunden an der Feier zum 100-jährigen Jubiläum des 1. Freideutschen Jugendtages 1913 auf dem Hohen Meißner und haben dort das legitime Erbe der Abstinenzbewegung mit Hans-Paasche-Zitaten vertreten.

Mittlerweile sind auch weitere Friedensfahrer der Fuldaer Guttempler eingetroffen und einige Mitarbeiter und Patienten vom Mahlertshof stehen mit der lokalen Presse ebenfalls bereit. Die hilfsbereiten MitarbeiterInnen der Klinik haben Getränke für uns bereit gestellt. Pünktlich zur Abfahrt setzt ein neuer Regenguss ein und ich komme mir langsam vor wie Sven Glückspilz aus den Hägar-Comics. Wir fahren den Waldweg nach Burghaun hinunter, da er bei der Auffahrt noch ganz passabel wirkte. Der weitere Regen hat ihn aber doch weiter durchweicht, so dass wir wieder Schlamm schlucken müssen. Unten sehen wir nicht gerade geeignet aus für einen Auftritt in einer Frauenfachklinik, aber darum können wir uns jetzt nicht kümmern. Ab Burghaun geht die Fahrt eher flach weiter, ringsum beginnt wieder schöneres Wetter, nur die eine Regenwolke über uns folgt uns beharrlich bis kurz vor Mackenzell.

In der Fachklinik Schloss Mackenzell begrüßt uns ihr therapeutischer Leiter Klaus Schmitt und Eberhard Dietz heißt uns im Namen der Guttempler in Nordosthessen willkommen. Die Suchtfachklinik kann bis zu 35 Frauen aufnehmen, und im Mutter-Kind-Haus können bis zu sechs Mütter ihre Kinder mitbringen. Damit ergänzen sich die beiden Kliniken Mahlertshof und Mackenzell in der geschlechterspezifischen wie auch Paar-Therapie bestens und spiegeln zudem die Guttempler-Haltung wider, in der sich seit 1892 auch um die Kinder aus suchtbelasteten Familien gekümmert wird.

Mangels Wetter wird das Grillen im Hof in die Innenräume verlegt und wir bekommen Wurst, Kaffee und Kuchen im Trockenen gereicht. Alle drei Gemeinschaften aus Fulda, Tann und Hünfeld sind zur Begrüßung der Friedensfahrer vertreten und wir verbringen noch eine ganze Weile mit der Vorstellung der Klinik und der Friedensfahrt und netten Gesprächen untereinander. Es ist immer wieder schön zu erleben, wenn Guttempler mehrerer Gemeinschaften etwas Gemeinsames unternehmen, denn ein Blick über den Tellerrand lohnt sich. Die Gemeinschaft »Werratal« im thüringischen Hildburghausen ist nur eine 13-stündige Radfahrt entfernt – quod erat demonstrandum – und ich schlage den Hessen eine Kontaktaufnahme vor, was mit der zu erwartenden Heiterkeit quittiert wird. Morgen geht die Fahrt weiter nach Gießen, wo die Gemeinschaft »Wieseckaue« ihr 30-jähriges Jubiläum mit den Friedensfahrern gemeinsam feiern möchte. Unterwegs werde ich wieder auf einen bekannten Friedensfahrer stoßen, der auch immer noch nicht genug bekommen hat.

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