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Die Guttempler-Friedensfahrt 2016 hat ihr Ziel in Bremerhaven erreicht.

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Früher Nebel lichtet sich allmählich über der Weser, je höher die Sonne am Horizont aufsteigt. Am dritten Tag nähere ich mich dem Tagesrhythmus der Friedensfahrt von 2014 an. Das ausladende Buffet im Hotel FairSchlafen verführt jedoch zu längerem Verweilen am Frühstückstisch. Doch dann breche ich auf und erlebe die Überführung des Mittellandkanals über die Weser nebst Schachtschleuse zum ersten Mal in der Morgensonne. Der Radweg führt bis kurz vor Petershagen unmittelbar am Ufer entlang, so dicht, dass eigens Verkehrsschilder (»Fahrräder hier baden«) entwickelt wurden, um auf die möglichen Gefahren aufmerksam zu machen.

Das 20 Kilometer entfernt gelegene Petershagen ist zeitlich noch zu nah am Frühstück, so dass ich das Angebot »Rast im Knast« im Knasthotel »Zur freien Zelle« doch ausschlagen muss – aber ich merke es mir für künftige Gelegenheiten. In dem Ort übersehe ich einen Wegweiser, bemerke jedoch schnell, dass der Weg sich immer weiter von der Weser entfernt. Bevor ich also in Bad Oeynhausen lande, kehre ich besser um und entdecke bei Langsamfahrt den verwunschenen Eingang in einen schmalen Weg, der sich dann zu der mir bekannten Trasse einer früheren Kleinbahn Richtung Stolzenau weitet.

Dieser Weg endet abrupt an der niedersächsischen Landesgrenze und der Radweg führt über die Hauptstraße auf anderen Wegen weiter. Wozu eine alte Bahntrasse erhalten, wenn man auch einen schönen Acker drüberpflügen kann, dachte man sich hier vielleicht. Zahlreiche Mühlen säumen den Weg und damit man auch ja keine verpasst, windet sich der Weserradweg in zahlreichen Schleifen von einer zur nächsten. Die Weser selbst sieht man dabei nicht mehr fortlaufend, ahnt sie aber in der Nähe durch die Kanäle für die Binnenschiffe, die die Weserschleifen abkürzen. Der Ort Schlüsselburg fällt mir durch seine dicht aneinander gereihten Scheunen auf – der Grund für diese ungewöhnliche Bebauung erschließt sich mir im Vorbeifahren nicht.

Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen beginnen um die Hoheit über den Radweg zu ringen, laufend wechseln die Farben der Radwegbeschilderung (rot: NRW, grün: Nieders.). Stolzenau ist schließlich erreicht und ich suche dort das Fahrradgeschäft Dreyer auf, um mir eine neue Glocke zuzulegen, nachdem ich gestern im 1. Mai-Trubel feststellen musste, dass die alte sich akustisch nicht mehr recht durchsetzen konnte. Von Dreyers Existenz kündeten vor Stolzenau zahlreiche Schilder am Radweg, so dass sich mir nach und nach die Adresse einprägte – so wirkt also Werbung. Der freundliche »Bicycle Man« montiert sogleich die Glocke und ölt auch noch mal die Kette, so dass die Fahrt mit geänderter Geräuschkulisse fortgesetzt werden kann.

Inzwischen ist es Mittag, der Hunger wird in einem Gartenlokal gestillt und ich bemerke, dass heute mein erster T-Shirt-Tag dieses Jahres ist. Stolzenau, das ich bisher nur als Hochburg der Kiesgruben und Baggerseen wahrgenommen hatte – wobei »Hochburg« hier ein falsch gewählter Begriff ist, da Tiefbau die Landschaft treffender beschreibt –, ist ein sehenswertes Städtchen mit historischen Baudenkmälern. Doch für Tourismus ist zu wenig Zeit – und für Niedersachsen ist zu wenig Dietmar, stelle ich fest, als ich das hochtrabende Schild »Hafengelände betreten verboten« passiere, das am Rande eines besseren Tümpels aufgestellt ist. Er hätte sich mit mir darüber auch gefreut.

Bei Landesbergen wechsele ich die Weserseite um nach Nienburg zu gelangen. Hier wäre laut Plan eigentlich Tagesziel, doch es ist erst 15 Uhr und damit reicht die Zeit noch für die Weiterfahrt ins 30 Kilometer entfernte Hoya. Diese Strecke kenne ich nun bereits im Schlaf, so oft bin ich sie schon zu Guttempler-Veranstaltungen in der dortigen Bildungsstätte geradelt. Deshalb fällt es mir schwer, neue Reize zu entdecken. Der Weg befindet sich auf Flusshöhe, was gelegentlich zu optischen Täuschungen führt, die Binnenschiffe über Wiesen fahren lassen.

Der Radweg macht in Bücken einen kleinen Umweg, damit der Besucher in den Genuss des Dom-Anblickes gelangt. Ich könnte ihn also abkürzen, doch fällt mir noch rechtzeitig ein, dass ich den Dom in frontaler Abendsonne noch nicht gesehen habe – also werden Umweg und Foto gemacht. In Hoya beziehe ich mit Thöles Gästehaus zum ersten Mal ein Hotel ohne Blick auf die Weser. »Blick auf die Agentur für Arbeit« ist allerdings auch nicht prospektwürdig. Der den Guttemplern bekannte »Lindenhof« liegt gleich nebenan und ich beende die heutigen 85 Kilometer mit dem Test eines Broccoli-Cranberry-Salats mit Walnuss-Curry-Sauce – diese vier Komponenten vereint kenne ich noch nicht.

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