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Die Guttempler-Friedensfahrt 2018 hat ihr Ziel in Ratingen erreicht.

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Auch der dritte Tag begrüßt uns mit strahlendem Sonnenschein und gegen 10 Uhr brechen wir in Dortmund am Hauptbahnhof auf. Fuhren wir bisher zumeist in östlicher Richtung, geht es ab heute südwärts weiter, hinein ins Bergische Land. Wuppertal ist unser heutiges Ziel.

Bergisches Land klingt für flachlandgewohnte Radfahrer anstrengend, doch wir trösten uns mit dem Gedanken, dass wir schon Alpenpässe überwunden haben – so schlimm wird es schon nicht werden. In Dortmund werden wir eine ganze Weile neben einer autobahn-ähnlichen Schnellstraße entlanggeführt und so etwas wie eine Stadtgrenze erleben wir nicht, denn auch die nachfolgenden Dörfer heißen alle Dortmund im Vornamen.

Die Irminsulstraße löst zum einen das Welträtsel, wo sich das sächsische Heiligtum befunden hat, das Karl der Große zerstören ließ, zum anderen führt sie von der Schnellstraße weg in ein romantisches Tal hinab, mit einem einsam daliegenden Gehöft. Die Motivklingel in der Kamera schrillt und während ich das Haus durch den Sucher anvisiere, entdecke ich hoch über dessen Dach ein Stück Straße. Bitte lass sie nicht unsere sein, denke ich noch, während wir weiter ins Tal hinabschießen. An der nächsten Kreuzung wird klar: es ist unsere. So lernen wir auch Dortmund-Syburg kennen. Das Höhenprofil des Navi verrät uns, dass wir dort den höchsten Punkt unserer heutigen Tour erreicht haben.

Von nun an geht es nur noch abwärts in Serpentinen zur Ruhr hinunter, viel zu schnell, um noch an Fotos zu denken und auch der Autoverkehr kann uns egal sein, denn die Strecke ist auf 30 km/h beschränkt – und die fahren wir längst. Mit einem Langholzlaster im Nacken erreichen wir nach ausgesprochen kurzer Zeit die erste Brücke über dem Hengsteysee und sehen vor uns Hagen. Von dort sind es nur noch 11 Kilometer nach Gevelsberg, einem Ort, in der die Gemeinschaft »Helmut Hartenfels« tätig ist.

Inzwischen ist es immer heißer geworden, so dass ich das Angebot der Radroute, die neben der Ennepe herführt, immer mal wieder nutze, um das T-Shirt zu tränken. Mit dem trocknenden Hemd am Leib habe ich so ein erfrischendes Kleinklima um mich herum geschaffen und auch der Wasservorrat kann gelegentlich wieder aufgefüllt werden. Dies erinnnert mich an die Radtour 2006 von Hamburg zum IOGT-Weltkongress nach Basel, nach der ich das Gefühl hatte, alle deutschen Flüsse am Geschmack unterscheiden zu können – der Sommer damals war ähnlich heiß.

Der Treffpunkt der Gevelsberger Guttempler, die sich über E-Mail nicht erreichen ließen, ist verwaist, obwohl dort eine Kontakt- und Beratungsstelle für Menschen mit psychischen Problemen wie auch der Paritätische ihren Sitz haben. Es gibt zwar ein Schild der Guttempler, dies liefert jedoch keine Auskunft, wann die sich denn wohl treffen. Hier gibt es für die Öffentlichkeitsarbeit noch Luft nach oben. Wir setzen nach der Fotopause unseren Weg fort und der Name Böllerbernd kommt mir in den Sinn, eines fidelen Mitbewohners aus der Jugendzeit, den die Nachbarin so taufte, weil sein Moped im Hof sie beim Start hochschreckte. Er stammte aus Gevelsberg.

Wuppertal ist nun ein Ziel, das sich kein Radfahrer freiwillig antun möchte. Verstreut auf verschiedenen 300 Meter hohen Hügeln liegen die einzelnen Stadtteile, die in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts zur Stadt Wuppertal zusammengefügt wurden. Im Tal der Wupper gibt es gerade mal Platz für eine Straße, so dass die Schwebebahn über dem Fluss als einzig mögliches Nahverkehrsmittel ausgetüftelt wurde. Wen auch immer man in Wuppertal kennen mag, es geht aufwärts zu ihm.

»Nordbahntrasse« heißt das Zauberwort, das Radfahrern Wuppertal schmackhaft macht. Auf der Strecke einer ehemaligen Kohlenbahn, deren Personenverkehr in den 70er Jahren eingestellt wurde, haben engagierte Wuppertaler dafür gesorgt , dass diese nahezu ebene Strecke, die auf 22 Kilometern Wuppertal durchquert, für Fußgänger und Radfahrer erschlossen wurde. Nach dem ehemaligen Bahnhof Schee führt dieser neue Radweg sogar durch einen über 700 Meter langen Eisenbahntunnel, dessen Kühle heute angenehm erfrischend wirkt. Die zweite Tunnelröhre dient Fledermäusen als Unterschlupf.

Im Café Nordbahntrasse, das von einer diakonischen Einrichtung für Langzeitarbeitslose betrieben wird, erwartet uns eine fröhliche Runde Guttempler dreier Gemeinschaften aus Wuppertal und Solingen. Erwartungsgemäß sind sie nicht mit dem Fahrrad angefahren und wir bekommen bestätigt, dass kein vernünftiger Einwohner mit dem Rad durch Wuppertal führe. Bei Currywurst und Rhabarberschorle lassen wir gemeinsam den Abend ausklingen und begeben uns in unsere – natürlich – 80 Meter höher gelegene Unterkunft. Morgen geht es weiter nach Leverkusen.

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