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Die Guttempler-Friedensfahrt 2017 hat ihr Ziel in Husum erreicht.

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Während in der Nacht zuvor noch Unwetter mit mehr als 100.000 Blitzen über Hamburg das japanische Kirschblütenfest ins Wasser fallen ließen, steht zum Friedensfahrtbeginn wieder blauer Himmel bereit. Bei den Guttemplern in Harburg, dem Hamburger Stadtteil, der südlich der Elbe gelegen für viele Hamburger so weit entfernt scheint wie Bayern, versammeln sich acht Friedensfahrer aus Hamburg und Lüneburg.

Am vorletzten Tag der Aktionswoche Alkohol, die dieses Jahr unter dem Motto »Kein Alkohol unterwegs« steht, wollen wir dies gleich auch praktisch in die Tat umsetzen. Infomaterial wird den Harburgern übergeben und Hosenklammern zur Aktionswoche an die Fahrer verteilt. Nach einer kleinen Stärkung mit Obst und Getränken geht es ostwärts die Harburger Berge hinab auf den Elbdeich zu. Niedersächsische Metropolen wie Groß-Moor und Fliegenberg werden durchfahren, bevor wir in Hoopte die Fähre erreichen. Vereinbarungsgemäß wird nach Winsen/Luhe hinübergewunken, wo Christian Bölckow noch am Vorabend den dortigen Guttemplern über das »Geschäft mit der Sucht« eine alkoholpolitische Einführung gegeben hatte und die uns zur Fahrt alles Gute gewünscht hatten.

An der Fähre treffen wir auf Michaela und Jürgen, die uns zur Abfahrt in Harburg knapp verpasst hatten und uns in Unkenntnis unserer von BBBike vorgeschlagenen Radschleichwege bereits in Harburg auf anderer Strecke überholt haben. Fischbrötchen und Bratwurst stehen am Anleger im Imbisswagen bereit und werden erfolgreich getestet. Anschließend setzen wir über nach Hamburg und landen im ländlich geprägten Stadtteil Vierlande, in dem sich die Häuser der Bewohner hinter hohem Deich ducken, da die Tide noch weit östlich von Hamburg bis nach Geesthacht reicht.

Angemessenes Ziel für eine Friedensfahrt ist der Besuch der KZ-Gedenkstätte Neuengamme. Dieses Konzentrationslager versorgte vor über 70 Jahren Norddeutschland mit Arbeitssklaven, die geschunden, unterernährt, unhygienisch untergebracht und medizinisch unterversorgt sich zu Tode schuften mussten. Nach Kriegsende wurden hier Kriegsverbrecher interniert und später nutzte die Stadt Hamburg das Gelände zynischerweise als Jugendknast. Erst in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde der Druck aus der Bevölkerung endlich so stark, dass die Anlage zur Gedenkstätte umgewidmet werden konnte.

Vor dem Guttemplerhaus Bergedorf treffen wir auf Bergedorfer Urgestein Heinz Reimer, bei dem Pechvogel Christian aus Berlin gelandet ist, dem erst sein Mobiltelefon und damit auch die Orientierungsmöglichkeiten abhanden gekommen waren. Er hat seine 30 Kilometer auf anderen Wegen in Hamburg zurückgelegt und vor dem einzigen Hamburger Schloss, dem in Bergedorf, beschließen wir die Fahrt mit einem guten Eis. Morgen geht es weiter nach Lübeck.

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